Ernährungssicherheit in Deutschland: Selbstversorgung oder Abhängigkeit von Importen?
Wie autark ist Deutschland wirklich bei der Lebensmittelversorgung?
Hast du dich schon einmal gefragt, ob Deutschland sich komplett selbst ernähren könnte? Ob wir alles, was wir essen, tatsächlich hier anbauen könnten – ohne auf Importe angewiesen zu sein? Die Antwort ist spannender, als man denkt!
Wie viel produziert Deutschland selbst?
Deutschland ist bekannt für seine leistungsfähige Landwirtschaft. Produkte wie Getreide, Kartoffeln, Milch und Schweinefleisch werden in großen Mengen selbst erzeugt. In diesen Bereichen ist Deutschland fast Selbstversorger und kann einen Großteil des Bedarfs aus eigener Produktion decken.
Ohne Importe geht es nicht: Obst, Gemüse und Exoten
Bei vielen Lebensmitteln – besonders bei Obst, Gemüse und exotischen Früchten wie Avocados, Bananen oder Zitrusfrüchten – sieht die Sache jedoch ganz anders aus. Hier ist Deutschland stark auf Importe angewiesen. Ohne die Lieferungen aus dem Ausland wären die Supermarktregale vor allem im Winter ziemlich leer.
Fun Fact: Deutschland ist der größte Importeur von Obst und Gemüse in der EU. Gerade in den kalten Monaten oder bei Produkten, die in unserem Klima einfach nicht wachsen, sind wir auf Importe angewiesen – von Mango über Papaya bis hin zu frischen Tomaten und Paprika.
Ganzjähriger Genuss, aber zu welchem Preis?
Wer möchte heute noch auf Erdbeeren im Winter oder Avocado-Toast verzichten? Unsere Supermärkte bieten das ganze Jahr über eine große Auswahl – das bedeutet aber auch: lange Transportwege, einen hohen CO₂-Ausstoß und eine wachsende Abhängigkeit von globalen Lieferketten. Sobald es weltweit zu Krisen kommt – etwa durch eine Pandemie, Kriege oder Klimakatastrophen – spüren wir das sofort auf unseren Tellern.
Zukunftstrends: Mehr Regionalität und smarte Anbaumethoden
Immer mehr Menschen diskutieren darüber, wie wir unser Ernährungssystem widerstandsfähiger machen können. Regionale Produkte, saisonale Ernährung und innovative Gewächshäuser gewinnen an Bedeutung. Doch eine vollständige Selbstversorgung ist unrealistisch, solange wir unsere Ernährungsgewohnheiten nicht radikal verändern – und wer möchte schon auf Erdbeeren im Dezember verzichten?
Kleine Schritte für mehr Ernährungssicherheit
Jeder kann einen Beitrag leisten:
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Saisonal und regional einkaufen
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Bewusster konsumieren
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Lebensmittelverschwendung vermeiden
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Vielleicht sogar selbst Kräuter oder Tomaten auf der Fensterbank ziehen!
Mit neuen Technologien wie Hightech-Gewächshäusern könnten in Zukunft sogar Paprika und Tomaten im Winter aus Deutschland kommen. Bis dahin ist ein kleiner Indoor-Garten in der Küche ein guter Anfang – ganz ohne eigenen Garten!
Fazit: Balance statt völliger Selbstversorgung
Deutschland verfügt über eine starke Landwirtschaft, aber eine vollständige Selbstversorgung ist weder realistisch noch unbedingt notwendig. Viel wichtiger ist es, bewusster mit unseren Ressourcen umzugehen, regionale Produkte zu fördern und Verschwendung zu vermeiden. So schaffen wir mehr Unabhängigkeit und tun gleichzeitig etwas für Klima und Umwelt.
REFERENZEN:
- Bayerischer Rundfunk. “Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln: Können wir uns autark ernähren?” BR24, March 18, 2024. https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/versorgungssicherheit-bei-lebensmitteln-koennen-wir-uns-autark-ernaehren,UgdStgQ.
- Fruchthandel Magazine. “Deutschland importiert EU-weit am meisten Obst und Gemüse.” Fruitnet, February 16, 2024. https://www.fruitnet.com/fruchthandel/deutschland-importiert-eu-weit-am-meisten-obst-und-gemuse/264438.article.